Die Zeit nach der Schwangerschaft ist ein Zeit voller Unbekanter und voller neuer Eindrücke. Sie stoßen auf viele neue Situationen die Sie verunsichern können. Die Ernährung Ihres Kindes ist ein Punkt, der viele Eltern oft umtreibt, bei dem es zu Schwierigkeiten und Unsicherheiten kommen kann. Genau hier möchten wir ansetzen und für Sie da sein, als Ansprechpartnerin und Anlaufstelle für Ihre Fragen und Ihre Sorgen. Unsere Stillvorbereitung wird von unseren examinierten Kinderkrankenschwestern geleitet und veranstaltet. Sie sind augebildete Fachkräfte und stehen Ihnen mit Antwort und Fachkompetenz zur Verfügung.
Was erwartet Sie in unserem Stillvorbereitung?
Die Stillvorbereitung vermittelt Ihnen alles, was Sie rund um das Thema Stillen wissen sollten. Das Kurzseminar dauert ca. 2,5 Stunden. Die Temine können Sie hier auf der Internet-Seite einsehen und entsprechend buchen.
Zur festigung der Seminarinhalte, haben Sie auch die Möglichkeit das Seminar mehfach zu belegen.
Eine Voranmeldung ist über den unten stehenden Button »Hier Anmelden« möglich.
Inhalte der Stillvorbereitung
1.
Kurze Vorstellungsrunde, Vorteile des Stillens und der Muttermilch, Physiologie der Laktation (Milchbildung) – als Grundlage zum Verständnis der folgenden Einheiten, „Milcheinschuss“ – Was ist das? Symptome Maßnahmen und präventive Maßnahmen.
2.
Bonding und die goldene Stunde nach Geburt (Selfattachement), was erwartet mich/uns die ersten Tage?, woher weiß ich wann mein Baby satt ist, ob ich genug Milch habe und wann es essen/trinken möchte?
3.
Wie oft am Tag ist stillen normal?, was ist Clustern?, Einschlafstillen – wie gestalte ich dies sicher / auf was muss ich achten / verwöhne ich mein Baby damit / binde ich es damit an mich?, Stillpositionen – welche gibt es alle / auf was muss ich achten / aktives üben der Positionen.
4.
Was mache ich wenn die Milch nicht ausreicht / die Zunahme nicht genug ist?, Methoden des stillfreundlichen Zufütterns, Auswirkungen von Schnuller / Flasche, Aufbewahrung und Gewinnung von Muttermilch.
5.
Kolostrumgewinnung in der Schwangerschaft– Wie kann mein Kind die Vormilch bekommen wenn es zu Stillproblemen kommt? Wie wird das Kolostrum gweonnen und ggfl. konserviert.
Bonding bezeichnet den wichtigen ersten Hautkontakt zwischen Ihnen und Ihrem Baby direkt nach der Geburt. Dabei wird Ihr Neugeborenes, noch mit der Nabelschnur verbunden, auf Ihre Brust gelegt. Dies ermöglicht Ihrem Baby, sich zu erholen, Kraft zu schöpfen und langsam in der neuen Umgebung anzukommen. Währenddessen versorgt die Plazenta Ihr Kind weiterhin und erleichtert ihm den Start ins Leben.
Dieser erste Kontakt stärkt die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Baby. Hormone werden ausgeschüttet, die Ihre Beziehung fördern und bei Ihnen beiden für Ruhe, Sicherheit und Wohlbefinden sorgen.
Dieses Bonding können Sie auch jederzeit nach der Geburt wiederholen. Ziehen Sie Ihr Baby bis auf die Windel aus und legen Sie es auf Ihre nackte Brust – das kann auch Ihr Partner übernehmen. Der intensive Hautkontakt unterstützt nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch den Aufbau einer tiefen emotionalen Verbindung.
Beim Stillen gibt es verschiedene Positionen, die Ihnen und Ihrem Baby helfen können. Eine klassische Haltung ist die Wiegehaltung, bei der der Kopf Ihres Babys in Ihrer Armbeuge liegt. In der sogenannten Fußballhaltung stützen Sie den Kopf Ihres Babys mit der Hand, während seine Beine unter Ihrem Arm entlang nach hinten zeigen.
Eine besonders praktische Position ist das Stillen im Liegen, das nachts hilfreich ist, damit Sie beide zur Ruhe kommen.
Unabhängig von der Position ist es wichtig, dass Ihr Baby Bauch an Bauch mit Ihnen liegt und sein Gesicht zu Ihnen zeigt. Achten Sie darauf, dass Schulter und Hüfte Ihres Babys in einer Linie sind, damit die Brustwarze nicht unnötig belastet wird.
Beim Stillen wird die Brust, die zum Unterkiefer Ihres Babys zeigt, am meisten ausgetrunken. Wenn Sie also eine verhärtete Stelle in Ihrer Brust haben, können Sie Ihr Baby so anlegen, dass der Unterkiefer dort positioniert ist, wo Sie Schmerzen verspüren. Jede Mutter sollte die verschiedenen Stillpositionen kennen und wissen, wann sie diese am besten anwendet.
Eine besondere Haltung ist das intuitive Stillen. Diese Position, die Sie auch direkt nach der Geburt im Kreißsaal nutzen können, erfordert eine halb sitzende Haltung von Ihnen, während Ihr Baby auf Ihrem Bauch liegt. Das Baby wird selbstständig nach der Brust suchen, wenn Sie geduldig sind und nicht eingreifen. Diese Haltung ist oft besonders angenehm, da Sie sich ganz auf Ihr Neugeborenes verlassen können – es schafft das ganz von alleine.
Wenn Sie die ersten Hungerzeichen bei Ihrem Baby bemerken, haben Sie noch Zeit, sich auf das Stillen vorzubereiten. Achten Sie darauf, dass Sie nicht erst reagieren, wenn Ihr Baby schon unruhig wird. Frühzeitiges Erkennen fördert ein entspanntes Stillen und unterstützt Ihr Baby optimal.
Nutzen Sie die Zeit, um sich in Ruhe vorzubereiten: Gehen Sie auf die Toilette, waschen Sie sich die Hände und holen Sie sich etwas zu trinken. Ein kleiner Snack neben dem Stillplatz ist ebenfalls eine gute Idee.
Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre, damit sowohl Sie als auch Ihr Baby zur Ruhe kommen. Eine Oxytocin-Massage kann den Milchfluss anregen und das Stillen erleichtern. Wenn Sie sich bereit und entspannt fühlen, legen Sie Ihr Baby in aller Ruhe an.
Stillen ist ein Bedürfnis von Ihnen und Ihrem Baby. Auch wenn Sie beispielsweise Druck auf der Brust verspüren, dürfen Sie Ihr Baby wecken und stillen, nicht nur auf die Bedürfnisse des Babys eingehen.
In der Regel sollte Ihr Baby mindestens 10 bis 12 Mal am Tag gestillt werden, um eine gute Stillbeziehung und Milchmenge zu etablieren.
Achten Sie auf die Zeichen Ihres Babys, wie in anderen Abschnitten beschrieben. Tagsüber können die Abstände etwas länger sein, während es abends und in der Nacht zu sogenannten Clustern kommen kann. Das bedeutet, dass Ihr Baby häufiger in kürzeren Abständen trinken möchte. Dies ist völlig normal und hat mehrere Gründe. Zum einen sind Sie abends hormonell besser auf das Stillen eingestellt. Clustern ist also kein Zeichen dafür, dass die Milch nicht reicht – es sorgt vielmehr dafür, dass genug Milch für den nächsten Tag produziert wird.
Um sicherzugehen, dass Ihr Baby genug Milch bekommt, sollten Sie wissen, dass es verschiedene Arten des Saugens gibt. Es gibt das Saugen, das die Brust stimuliert, und das Saugen, um Milch zu gewinnen.
Ein wichtiger Hinweis auf korrektes Anlegen ist, dass Ihr Baby mit einem „Hamburger Mund“ an der Brust ist. Das bedeutet, dass nicht nur die Brustwarze, sondern auch der Warzenvorhof im Mund des Babys ist. Dies sorgt für ein schmerzfreies Stillen.
Achten Sie darauf, dass die Muskulatur im Mund bis zur Schläfe Ihres Babys arbeitet. Außerdem sollten Sie in regelmäßigen Abständen ein Schlucken hören. Denken Sie daran, dass Babys nicht ständig schlucken – sie müssen auch atmen. Weitere Hinweise auf ausreichend Milch sind eine regelmäßig nasse Windel und regelmäßiger Stuhlgang. In der Anfangszeit kann auch Ihre Hebamme das Gewicht Ihres Babys kontrollieren, um zu überprüfen, ob genug Milch aufgenommen wird.
Ein gesundes, neugeborenes Baby, wird mindestens 10 bis 12 Mal täglich gestillt. Besonders in den Sommermonaten kann es vorkommen, dass Ihr Baby nur kurz trinkt. Dies liegt daran, dass Stillmahlzeiten unterschiedliche Milchzusammensetzungen haben.
Die erste Milch stillt den Durst, die zweite den Hunger und die letzte Portion ist fettreich und eiweißreich. Dies lässt sich gut sehen, wenn Sie Milch abpumpen – sie hat dann unterschiedliche Farben, je nachdem, um welche Art von Milch es sich handelt.
Kurzes Trinken bedeutet also lediglich, dass Ihr Baby Durst hat und die dünnere Milch trinkt. Ein zusätzliches Zufüttern kann das Mikrobiom im Darm stören und es dauert etwa vier Wochen vollständiges Stillen, bis es wieder im Gleichgewicht ist.
Ein sicherer Schlaf ist wichtig für die Gesundheit Ihres Babys und hilft, das Risiko von plötzlichem Kindstod (SIDS) zu verringern. Ihr Baby sollte immer auf dem Rücken schlafen, da diese Position am sichersten ist. Vermeiden Sie es, das Baby auf die Seite oder den Bauch zu legen.
Es ist ideal, wenn Ihr Baby in den ersten sechs Monaten im selben Raum wie Sie schläft, aber nicht im selben Bett. So können Sie Ihr Baby überwachen, ohne die Risiken des gemeinsamen Schlafens.
Ab etwa der 22. Schwangerschaftswoche beginnt Ihr Körper, Vormilch – auch Kolostrum genannt – zu produzieren. In einem persönlichen Gespräch lernen Sie den Umgang mit Ihrer Brust und die Oxytocin-Massage.
In bestimmten Fällen, wie bei Schwangerschaftsdiabetes, kann es wichtig sein, Kolostrum zu gewinnen und dieses mit in die Klinik zu nehmen. Die benötigten Utensilien erhalten Sie von uns.
Nach der Geburt kommt es physiologisch zu einem Blutzuckerabfall, da das Neugeborene eigenständig zu atmen beginnt und der Stoffwechsel nun selbstständig arbeiten muss. Auch die Regulierung der Körpertemperatur stellt eine neue Herausforderung dar und erfordert viel Energie. Das erste Stillen benötigt meist etwas Zeit. Um das Baby in dieser Phase zu unterstützen, kann man Kolostrum vorsichtig auf seine Lippen träufeln, um den Stillreflex anzuregen.
Diese Methode kann helfen, die Notwendigkeit von Glukoselösungen oder Formulanahrung zu vermeiden. Muttermilch ist in diesem Fall das flüssige Gold.
Wann?
Jeden ersten Montag im Monat um 11.30 Uhr
Wo?
In unserer Paxis »GYN am Leimbach – Arztpraxis für Gynäkologie und Geburtshilfe, Mannheimer Str. 52, 68723 Oftersheim
Kosten
20,00 € für Mütter
Hinweis für Väter
Väter sind herzlich willkommen, Kosten zusätzlich: 5,00 €
Anmeldung
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